Electronic Shelf Labels für Dynamic Pricing: Die Zukunft des Retail Pricing
Der Preis beeinflusst Kaufentscheidungen – warum sollte er also statisch bleiben?

Käuferinnen und Käufer achten in hohem Maße auf den Preis. Laut dem OC&C Einzelhandelsindex ist für fast ein Drittel der deutschen Verbraucher der Preis das wichtigste Kriterium beim Einkaufen. Dies unterstreicht, wie preissensibel Konsumenten sind – und wie wichtig es für Einzelhändler ist, jederzeit die richtigen Preise festzulegen.
Das Problem ist also: Wenn der Preis so wichtig ist, warum sollte ein Einzelhändler seine Preise über Tage oder Wochen hinweg unverändert lassen? Dynamic Pricing hat sich im E-Commerce fest etabliert. Und da Omnichannel-Erlebnisse immer wichtiger werden, müssen auch physische Stores datengestützter werden.
Der Markt verändert sich ständig. Und mit schwankender Nachfrage, Preisänderungen der Konkurrenz und saisonalen Schwankungen setzt eine statische Preisgestaltung die Einzelhändler unter Druck. Wer seine Preise unverändert lässt, verpasst Chancen und verliert möglicherweise Kunden. Hier kommen digitale Preisschilder (kurz ESL für engl.: Electronic Shelf Labels) ins Spiel. Sie ermöglichen es dem Handel, Preise sofort anzupassen und in Echtzeit auf aktuelle Ereignisse zu reagieren.
Es geht darum, den Kunden genau das zu bieten, was sie wollen: den richtigen Preis zur richtigen Zeit – und dabei wettbewerbsfähig zu bleiben und die Margen im Auge zu behalten.
Was sind Electronic Shelf Labels?
Electronic Shelf Labels sind digitale Preisschilder, die an den Regalen der Geschäfte angebracht werden. Sie ersetzen die herkömmlichen Preisschilder aus Papier durch E-Ink- oder LCD-Displays, auf denen Produktnamen, Preise, Sonderangebote und sogar QR-Codes oder Bestandsinformationen angezeigt werden.
ESLs sind in der Regel Teil eines drahtlosen Netzwerks, das mit dem Bestandsmanagementsystem des Geschäfts oder einer Dynamic Pricing Plattform wie dem MARGIN MAXIMIZER von XPLN verbunden ist. Diese Integration bietet Einzelhändlern viele Vorteile:
- Aktualisierung der Preise in Echtzeit für Tausende von Produkten
- Automatische Änderung von Preisen auf der Grundlage von Marktdaten, Preisen von Wettbewerbern oder Lagerbeständen
- Synchronisierung der Preise im Ladengeschäft und online, um die Preisgenauigkeit auf allen Kanälen zu gewährleisten
- Sofortige Anzeige von Sonderangeboten, Bestandsinformationen oder zusätzlichen Produktdetails
Das Ergebnis? Einzelhändler gewinnen die Fähigkeit, schnell auf Preisänderungen der Konkurrenz zu reagieren, ihre Margen zu optimieren und eine präzise Preisgestaltung in Echtzeit zu gewährleisten.
Warum ist Dynamic Pricing für den Einzelhandel von so großer Bedeutung?
Wer an dynamische Preisgestaltung denkt, denkt in erster Linie an den E-Commerce. Einzelhandelsriesen wie Amazon haben 2015 begonnen, intensiv mit dynamischer Preisgestaltung zu experimentieren, und viele andere Einzelhändler sind ihrem Beispiel gefolgt.
Aber natürlich begann Dynamic Pricing, wie wir es heute kennen, lange vor dem Internet. Am ehesten lässt sich das, was wir heute sehen, mit der US-Flugbranche in den 1980er Jahren vergleichen. Vor den 80er Jahren hatte die US-Regierung die Preise für Flugtickets streng reguliert. Doch als die Preisgestaltung in die Hände der Industrie gelegt wurde, entschied man sich fast sofort für eine dynamische Bepreisung – die Mitarbeiter passten die Ticketpreise den ganzen Tag über manuell an ihren Computern an.
Dies zeigt, dass Dynamic Pricing nicht nur für Online-Shops geeignet ist. Auch stationäre Geschäfte können dynamische Preisgestaltung nutzen, um wettbewerbsfähig zu bleiben und ihre Rentabilität zu steigern. Der stationäre Handel hat diese Tools bisher nur langsam angenommen. Das ist eine verpasste Chance.
Und es beginnt sich zu ändern, wie wir aus erster Hand durch unsere Zusammenarbeit mit EURONICS, einem der größten Elektronikhändler Europas, erfahren haben. Wir bieten EURONICS wettbewerbsfähige Preise für 100.000 Produkte, die mehrmals täglich aktualisiert werden. Basierend auf vordefinierten Regeln schlägt unsere Lösung dynamische Preise vor, und täglich erhalten rund 30.000 Produkte neue Preise auf euronics.de.
Wie EURONICS es ausdrückt:
„Rund 100 EURONICS-Mitglieder, die im stationären Handel bereits mit elektronischen Preisschildern arbeiten, profitieren in besonderem Maße von der automatisierten Preisbeobachtung. Ihre Preisschilder müssen nicht mehr mühselig Woche für Woche händisch ausgetauscht werden, sondern stellen den ermittelten Preis direkt dar.“
Lesen Sie mehr in der Case Study Euronics
Vorteile von Electronic Shelf Labels für Dynamic Pricing
Betrachten wir die praktischen Vorteile von digitalen Preisschildern in der realen Welt:
- Sofortige Preisaktualisierung: Mit ESLs können Sie die Preise an jedem Regal in Ihrem Geschäft automatisch aktualisieren – keine manuellen Etikettenänderungen mehr. Dies reduziert Fehler und gibt Ihren Mitarbeitern die Möglichkeit, sich auf die Kunden zu konzentrieren.
- Wettbewerbsvorteil: ESLs erleichtern Ihnen die Umsetzung wettbewerbsfähiger Preisstrategien, wie z.B. das Unterbieten benachbarter Geschäfte oder das Angleichen an Online-Preise in Echtzeit.
- Preistransparenz und -konsistenz: Sie können sicherstellen, dass Ihre Preise online und im Geschäft gleich sind, sodass Ihre Kunden immer den richtigen Preis sehen – und bezahlen.
- Verbessertes Angebotsmanagement: Sonderangebote und Rabatte können sofort in Ihren Regalen angezeigt werden, sodass Ihr Geschäft mit Marketingkampagnen und Blitzangeboten in Einklang bleibt.
- Kosten- und Arbeitsersparnis: Sie sparen Zeit und Geld, da das manuelle Drucken, Sortieren und Anbringen von Papieretiketten entfallen.
Wie digitale Preisschilder die datengestützte Preisgestaltung unterstützen
Wenn Sie in Electronic Shelf Labels investieren, möchten Sie, dass diese mehr leisten als nur Papieretiketten zu ersetzen. Elektronische Etiketten entfalten ihre wahre Stärke, wenn sie mit datengesteuerten Preisstrategien kombiniert werden, bei denen jede Preisaktualisierung auf Echtzeit-Marktdaten, internen Verkaufsanalysen und Ihren übergeordneten Unternehmenszielen basiert.
Hier kommen Dynamic-Pricing-Lösungen wie der MARGIN MAXIMIZER von XPLN ins Spiel. Anstatt sich auf das Bauchgefühl oder manuelle Preisüberprüfungen zu verlassen, erhalten Sie ein System, das ständig die Preise der Konkurrenz überwacht, Ihre eigenen Lagerbestände bewertet, historische Verkaufsdaten berücksichtigt und Ihre maßgeschneiderten Preisregeln anwendet – alles automatisiert.
Was bedeutet das konkret für Sie?
- Sie wissen sofort, wenn ein Wettbewerber den Preis für ein Produkt mit hoher Nachfrage senkt und können entscheiden, ob Sie mitziehen oder unterbieten.
- Sie können automatisiert Mindestmargen festlegen, damit Ihre Preise wettbewerbsfähig bleiben, ohne Ihre Rentabilität zu gefährden – entscheidend, wenn Sie mit engen Margen arbeiten.
- Sie können Produkte mit elastischer Nachfrage identifizieren, bei denen schon eine kleine Preissenkung das Verkaufsvolumen erheblich steigert. So können Sie bei den richtigen Produkten aggressiv konkurrieren, ohne alles zu unterbieten.
- Langsam laufende Lagerbestände können automatisch rabattiert werden, um den Abverkauf zu beschleunigen, ohne dass ein manuelles Eingreifen erforderlich ist.
- Saisonale Angebote, lokale Nachfragetrends und sogar regionale Unterschiede können in Ihre Preisgestaltung einfließen – und bieten Ihnen eine detaillierte Kontrolle über verschiedene Standorte.
Die Kombination aus Echtzeitdaten, intelligenter Preislogik und sofortigen ESL-Updates bedeutet, dass Sie immer die Kontrolle haben – und in der Lage sind, Wettbewerbsfähigkeit und Rentabilität auszubalancieren, schneller als Ihre Wettbewerber zu reagieren und sowohl den Umsatz als auch die Marge über Ihr gesamtes Produktsortiment zu maximieren.
Zum Beispiel können Sie an einem heißen Sommertag die Preise für Kaltgetränke gezielt anpassen, um von der erhöhten Nachfrage zu profitieren und Ihre Gewinnspanne unmittelbar zu steigern.
Überwindung der Angst vor Preiswucher
Einige Verbraucher sind besorgt über die dynamische Preisgestaltung in stationären Geschäften und befürchten Preiswucher, wenn Preise unerwartet erhöht werden (was in der Regel dazu führt, dass Verbraucher mehr bezahlen). Verantwortungsbewusste Einzelhändler können jedoch transparente Preisstrategien anwenden, bei denen ESLs zeitgestempelte Preise anzeigen oder Preisänderungen erklären. Beispielsweise kann hervorgehoben werden, ob es sich bei einem Preis um eine zeitlich begrenzte Sonderaktion oder um eine Änderung der Rohstoffkosten handelt.
Walmart und Kroger haben bereits digitale Preisschilder an den Regalen getestet und die Bedenken der Verbraucher bezüglich Preiswucher weitgehend zerstreut. Verbraucher in Deutschland und der EU sollten sich weniger Sorgen machen, da strenge Regeln für die Preisauszeichnung bedeuten, dass Einzelhändler den vorherigen Preis deutlich anzeigen und sicherstellen müssen, dass Rabatte echt sind. Der Schlüssel liegt darin, die verfügbaren Tools zu nutzen, um wettbewerbsfähig zu bleiben und gleichzeitig das Vertrauen der Verbraucher zu stärken.
Wichtige Takeaways
Die Zukunft der Retail-Preisgestaltung ist real-time, data-driven und vollautomatisiert – und digitale Preisschilder (Electronic Shelf Labels) stehen im Mittelpunkt dieser Entwicklung. In Kombination mit einer Dynamic-Pricing-Lösung wie dem MARGIN MAXIMIZER von XPLN geben ESLs Ihnen die Möglichkeit, sofort auf Marktveränderungen zu reagieren, jeden Preis im Hinblick auf Umsatz und Marge zu optimieren und eine nahtlose Konsistenz über alle Kanäle hinweg aufrechtzuerhalten – sowohl online als auch im Ladengeschäft.
Mit dem umfassenden Toolset von XPLN können Sie:
- Sortimente und Preise des Wettbewerbs online und offline über alle Kanäle hinweg beobachten und vergleichen
- Preise in Echtzeit anpassen, um wettbewerbsfähig zu bleiben
- Automatisiert Preise auf den ESLs aktualisieren
- Bestehende Point-of-Sale (POS), E-Commerce-Plattformen und Retail Media Kampagnen integrieren
- Performance analysieren und Pricing-Insights gewinnen, um smartere Entscheidungen zu treffen
